Sophie Engel hat nach ihrem Master in Wirtschaftsingenieurwesen das Vertriebsmanager:in- Traineeprogramm bei BILLA absolviert. Seit Februar 2023 ist sie als Vertriebsmanagerin für elf Märkte in der Steiermark verantwortlich. Wir haben ihr spannende Fragen rund um das Traineeprogramm gestellt.
Absolventinnen und Absolventen wirtschaftlicher Studiengänge gelten als sehr gut ausgebildet. Warum hast du dich für einen Berufseinstieg als Trainee entschieden?
An dem Traineeprogramm hat mich zum einen die gute Struktur der Ausbildung überzeugt, zum anderen habe ich es als perfekten Einstieg für Berufsanfänger:innen gesehen, da das Programm für mich eine Lernphase ist, in welcher die Theorie optimal mit der Praxis verknüpft wird. Darüber hinaus bietet die Ausbildung als Trainee eine gute Vorbereitung, um nach dem Studium früh Verantwortung übernehmen zu können.
Wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden, was hat dich daran gereizt?
Kurz vor Ende meines Studiums bin ich im Internet auf die Stelle aufmerksam geworden und habe mich sofort mit der Beschreibung identifiziert. Das abwechslungsreiche Tätigkeitsfeld und der hohe Grad an Verantwortung, den die Position mit sich bringt, haben mein Interesse geweckt. Besonders gereizt hat mich die Möglichkeit, die Prozesse im Lebensmitteleinzelhandel von Beginn an kennenzulernen. Zum Ausüben einer Führungsposition gehört für mich genau zu wissen, was die Aufgaben der Mitarbeiter:innen sind. Was für Fähigkeiten die Mitarbeiter:innen zum Erfüllen der Aufgabe brauchen, wie viel Zeit diese Aufgaben in Anspruch nehmen, aber auch mit welchen Problemen und Herausforderungen sich die Mitarbeiter:innen konfrontiert sehen. Durch das aktive Mitarbeiten am Point of Sale von Tag 1 weg, konnte ich mich schnell in meine neue Arbeitsumgebung einfinden. Zudem hat es mich gereizt, dass das Traineeprogramm neben der Ausbildung im Markt von vielen Schulungen und Seminaren begleitet wird, die mich optimal auf meine neue Aufgabe vorbereiten.
Wie verliefen Bewerbung und der Auswahlprozess?
Nach dem Absenden meiner Bewerbung erhielt ich zeitnah eine Einladung zu einem ersten Interview mit einer Mitarbeiterin des Recruiting Centers via Videoanruf. Das Gespräch verlief ungezwungen und mir wurden in erster Linie Fragen zu meinem Lebenslauf gestellt, aber auch fachliche Fragen waren dabei. Nach erfolgreicher Absolvierung des Interviews wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch mit meinen beiden späteren Vorgesetzten eingeladen. Auch dieses Gespräch verlief in angenehmer Atmosphäre und diente dem gegenseitigen Kennenlernen und Herausfinden, ob die Position das ist, was ich mir darunter vorstelle. Eine Woche nach dem Gespräch erhielt ich eine Einladung für die nächste Bewerbungsrunde in Form eines Assessment Centers. Vor dem AC wurde ich aufgefordert, online einen Test zur Einordnung meiner Führungspersönlichkeit zu absolvieren, dessen Ergebnisse beim AC besprochen wurden. Da es mein erstes AC war, war ich aufgeregt, habe aber versucht, mich bestmöglich darauf vorzubereiten. Nach dem AC habe ich ein kurzes Feedback der Beteiligten erhalten und eine Woche später die Zusage. Insgesamt verlief der gesamte Bewerbungsprozess vom Einreichen der Bewerbungsunterlagen bis zur Zusage zügig und war sehr strukturiert, professionell und wertschätzend gestaltet.
Wie verlief dein Einstieg?
Mein Einstieg fand im Regionalbüro in Graz statt, dort hatte ich einen Willkommenstag an dem ich noch einmal meine Vorgesetzten kennenlernte sowie meinen Buddy und die HR Business Partnerin, die für die Vertriebsregion zuständig ist. Zuerst wurde Organisatorisches geklärt und ich habe meine Arbeitsmaterialien ausgehändigt bekommen. Die erste Woche war ich dann mit meinem Buddy unterwegs, die selbst Vertriebsmanagerin ist. Während meines Traineeprogramms steht sie mir jederzeit unterstützend zur Seite. Dadurch, dass ich die erste Woche mit ihr in ihrer Vertriebsregion unterwegs war, habe ich direkt einen realistischen Einblick meines späteren Berufsbilds erhalten. In der Woche danach ging es für die erste Phase meines Traineeprogramms in den BILLA Ausbildungsmarkt, wo ich herzlich empfangen wurde. Auch hier hat sich der Marktleiter, welcher vor Ort mein fachlicher Ausbilder war, ausreichend Zeit genommen mich kennenzulernen, mich dem Team vorzustellen und mir den Markt zu zeigen. Die ersten vier Monate des Traineeprogramms habe ich in diesem Markt verbracht und dort die „Grundausbildung“ absolviert.
Wie wurdest du betreut?
Insgesamt wurde ich von verschiedenen Personen sehr gut betreut. Zum einen von meinem Buddy, mit welcher ich zwischendurch immer mal wieder einen Tag in ihrer Region in den Märkten unterwegs war, um mich mit ihr auszutauschen und in den Arbeitsalltag einer erfahrenen Vertriebsmanagerin reinzuschnuppern. Zum anderen von meinem Ausbilder im Markt selbst, der immer ein offenes Ohr für mich hatte und sehr an meiner Weiterbildung interessiert war. In regelmäßigen Abständen hatte ich Feedbackgespräche mit meinen Führungskräften, um den Stand der Ausbildung und die nächsten Schritte zu besprechen. An den Feedbackgesprächen hat auch die zuständige HR Business Partnerin teilgenommen, die den Ablauf und die Umsetzung des Traineeprogramms begleitet hat.
Wie wird das Programm begleitet?
Das Traineeprogramm ist in mehrere Phasen aufgeteilt. Für jede Phase gibt es einen genauen Plan, welche Schulungen und Seminare besucht werden sollen. Angefangen von den Basis-Schulungen, welche die Arbeit im Markt betreffen, bis hin zur REWE International Führungskräfte Akademie, welche spannende Seminare zum Thema Mitarbeiterführung anbietet. Zudem gibt es quartalsweise Netzwerktreffen mit anderen Trainees. An diesem Tag wird für Trainees und Vertriebsmanager:innen sowie Frischemanager:innen, die neu in ihrer Position sind, ein interessantes Programm auf die Beine gestellt, das in erster Linie den Austausch untereinander ermöglichen soll.
Wie bzw. hattest du dich bereits während des Studiums auf deinen Karriereeinstieg vorbereitet?
Während des Studiums habe ich durch Praktika erste Berufserfahrungen sammeln können. Dies hat mir auch sehr dabei geholfen herauszufinden, in welche berufliche Richtung ich später gehen will und in welche nicht. Möchte ich später mit Menschen zusammenarbeiten oder für mich alleine? Möchte ich Führungsverantwortung haben? Möchte ich in einem Büro sitzen oder viel unterwegs sein? All das waren Fragen, die ich schon vor Abschluss des Studiums klar für mich beantworten konnte. Auch die Wahl meines Schwerpunktes im Studium war wichtig, um mich fachlich auf das vorzubereiten, was ich später machen möchte.
Was sind die besonderen Anforderungen in deinem Arbeitsbereich und der Branche?
Die wichtigsten Anforderungen sind Belastbarkeit, Flexibilität und Kundenorientierung. Der Lebensmitteleinzelhandel ist eine herausfordernde Branche, da im Umgang mit Lebensmitteln die Einhaltung von Qualitätsstandards und Hygienevorschriften außerordentlich wichtig sind. Den Kund:innen tagtäglich frische Lebensmittel anbieten zu können ist ohnehin eine anspruchsvolle Aufgabe. Im Hinblick auf aktuelle Themen unserer Zeit wie „Food Waste“, bewusstere, vegane Ernährung und der größeren Bedeutung des Online Handels durch Covid-19 – auch im Lebensmitteleinzelhandel – werden die Anforderungen nochmal komplexer. Wichtig ist auch eine effiziente Planung des Personaleinsatzes sowie der Personalfortbildung, um den Kund:innen den bestmöglichen Service bieten zu können. Da sich alles um unsere Kund:innen dreht, sollte das Interesse und die Freude daran, diese zu begeistern, selbstverständlich sein.
Was ist das Ziel des Programms? Wie sollte es nach Ende des Programms für dich weitergehen?
Das Ziel des Programms ist Erfahrung auf der Verkaufsfläche zu sammeln, um die Prozesse und Arbeitsanforderungen in den einzelnen Märkten zu verstehen. Nach dem Traineeprogramm ist die Übernahme eines eigenen Verkaufsgebietes mit bis zu 13 BILLA und BILLA PLUS Märkten als Vertriebsmanagerin vorgesehen.
Was ist für dich bei BILLA das Gelbe vom Job?
Das Gelbe vom Job ist für mich die Freundlichkeit aller Kolleg:innen. Die Mitarbeiter:innen leisten Unfassbares, weil der Job im Markt körperlich und psychisch viel abverlangt. Trotzdem habe ich selten so viele nette und offene Menschen konzentriert auf einem Fleck getroffen wie bei BILLA. Jede:r ist sehr engagiert, mir beim Lernen zu helfen und ich würde von jeder Person, auf die ich zugehe und Hilfe brauche, auch Hilfe bekommen.
Welche Eigenschaften sind als Trainee besonders wichtig?
Zielstrebigkeit, Lernbereitschaft, Durchhaltevermögen, Empathie, Kennzahlenaffinität, aber auch der Wille mit anzupacken – die sogenannte Hands-on-Mentalität. Im Vordergrund steht jedoch der Umgang mit Menschen und die Freude daran, ein Team zu motivieren und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.
Welchen Rat würdest du neuen Trainees geben?
Möglichst viel Austausch mit den erfahrenen Mitarbeiter:innen suchen, sowie eine gute Selbstorganisation. Zudem sollte man keine Scheu haben Dinge einfach auszuprobieren, auch wenn Fehler passieren können. Das Traineeprogramm ist zum Lernen da und um zu lernen muss man Dinge selbst tun. Falls etwas schief geht, steht im Zweifelsfall jemand daneben, der es beheben kann und einem Feedback gibt, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
Was hat dich überrascht und was war deine wichtigste Erfahrung bisher?
Neben der offenen, sympathischen Art der Mitarbeiter:innen hat mich auch das Engagement von BILLA bzw. REWE beeindruckt junge, motivierte Menschen für die anspruchsvolle Position ausbilden zu wollen und ihnen diese Rolle auch zuzutrauen. Die Ausbildung ist zeit- und ressourcenaufwendig und es wurden keine Mühen gescheut, mir das beizubringen, was ich für die Position als Vertriebsmanagerin können und wissen muss.