Seit mittlerweile sieben Jahren können im Traineeprogramm „Soziale Arbeit“ FH-Absolvent:innen im FSW und in seinen Tochterunternehmen Praxisluft schnuppern – und dann entscheiden, wo sie arbeiten möchten. Ein Erfolgsmodell, wie die Geschichte von Ex-Trainee Alexandra beweist. Sie ist mittlerweile fix im Obdach Siemensstraße angestellt. Wir haben sie zu ihrer beruflichen Entwicklung befragt.

Warum hast du dich für das Traineeprogramm beim Fonds Soziales Wien entschieden?

Ich war im letzten Semester der FH noch sehr unentschlossen, in welches Berufsfeld der Sozialen Arbeit es für mich gehen soll. Im Zuge dessen kam mir das Programm gerade recht. Zudem gab es mir die Möglichkeit, die Soziallandschaft in Wien kennenzulernen, da ich mein Studium in Graz absolvierte.

Wie sieht das Traineeprogramm genau aus?

Die Trainees arbeiten vom ersten Tag an aktiv im Tagesgeschäft mit, immer gemeinsam und unter fachlicher Anleitung eines:einer Mentor:in. Die Mentor:innen sind echte Expert:innen in ihren Fachgebieten und begleiten und betreuen mit sehr viel Engagement – fachlich und persönlich.

Der Praxis-Einsatz ist wirklich vielfältig: Bei Obdach Wien lernt man beispielsweise in Tageszentren, Chancenhäusern und der mobilen Wohnbetreuung den Wohnungs- und Obdachlosenbereich kennen. Der Bereich Pflege und Betreuung kommt beim Einsatz in den Beratungszentren, in Tageszentren für Senior:innen sowie in der operativen Sozialarbeit nicht zu kurz. Spannende Erfahrungen kann man auch in der Schuldnerberatung des FSW sammeln. Zusätzlich gibt es Besuche in angrenzende Bereiche, etwa den Fachbereich Pflege und Betreuung, den Fachbereich Betreutes Wohnen oder die Straßensozialarbeit, um den fachlichen Horizont zu erweitern. Wichtig und spannend sind natürlich auch die regelmäßigen Praxisreflexionen.

Nach sechs Monaten kann man einen Bereich wählen, in dem man für die restliche Zeit des Traineeprogramms arbeiten möchte. Diese Zeit wird auch dafür genutzt, eine Stelle für die Übernahme in ein dauerhaftes Dienstverhältnis zu finden. Ich habe mich da gleich für Obdach Wien entschieden!

Was gefällt dir an deinem Job am besten?

Ich liebe die Vielfältigkeit und Unberechenbarkeit bei der Arbeit mit Menschen. Ich gehe jeden Tag in die Arbeit und weiß nicht, was mich erwartet. So wird es nie langweilig. Außerdem ist es wunderschön, in einem Team mit mehreren Sozialarbeiter:innen zu arbeiten, man kann sich gegenseitig beraten und Anstöße geben, sollte man in der Arbeit einmal feststecken.

Was sind die größten Herausforderungen deiner aktuellen Tätigkeit?

Zum einen gibt es eine strukturelle Problematik: In der Sozialen Arbeit steht meist wenig Geld zur Verfügung. Das wirkt sich auf die Personalressourcen aus und führt zu weniger Zeit für intensivere Betreuung. Zum anderen gibt es ein Spannungsfeld zwischen den Anforderungen der Klient:innen, der Politik und der eigenen Profession. Diese lassen sich oft nur schwer vereinbaren und machen die Arbeit zu einem Balanceakt.

Welchen Rat hast du für Interessent:innen?

Bewirb dich einfach und hab keine Scheu! Es ist wirklich spannend, die Soziale Arbeit in einer derartigen Vielfältigkeit zu erleben. Und man kann sich durchaus den einen oder anderen Trick und verschiedenste Arbeitsweisen von den unterschiedlichen Sozialarbeiter:innen abschauen.